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Evaluierung der Bessermacher

Forschungsprojekt über die Bessermacher (v.l.n.r.): Die Erziehungswissenschaftler Dr. Christoph Berse und Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Tani Capitain, Leiter der Essener Chancen, besuchten zum Auftakt der Evaluation den „Lernort Seumannstraße“ in Essen-Altenessen. Fotos: Müller/EC

Bildungsort im Blick: Essener-Chancen-Leiter Tani Capitain (li.) zeigt den Wissenschaftlern die Gegebenheiten am Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiss Essen.

Seit November 2018 organisieren die Essener Chancen zusammen mit der Evonik Stiftung und dem Gymnasium Essen Nord-Ost (GENO) das Projekt „Bessermacher“ und begleiten zehn Schülerinnen und Schüler mit individueller Förderung auf ihrem Weg zum bestmöglichen Abschluss. Nun wird das Projekt der Sozialinitiative von Rot-Weiss Essen am Lernort Seumannstraße in Essen-Altenessen wissenschaftlich erforscht. Die Studie läuft bis 31. August 2022 unter Leitung von Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Voraussetzungen für erfolgreiche Bildungskarrieren
Neben Heinz-Hermann Krüger gehören Dr. Christoph Berse sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen von Professor Krüger zum Forschungsteam. Das Projekt läuft unter dem Titel „Bessermacher. Bedingungskontexte und biografische Voraussetzungen für erfolgreiche Bildungskarrieren von sozial benachteiligten Jugendlichen“ und widmet sich zwei zentralen Themen: „Das Forschungsvorhaben bietet zum einen die Chance, das Konzept und die Alltagspraxis des Projekts im dritten und vierten Jahr seiner Förderung zu evaluieren und auf der Basis der Ergebnisse Hinweise für Best-Praxis-Modelle auch für die Initiierung ähnlicher Projekte bei anderen Fußballvereinen zu geben“, erklärt Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger.
„Zum anderen können mit dem Lernort Seumannstraße im Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiss Essen und dem Gymnasium Essen Nord-Ost Bildungsorte in den Blick genommen und damit diese neue Form der kommunalen Bildungslandschaft mit seinen spezifischen Bedingungen analysiert werden“, ergänzt Dr. Christoph Berse.

Interviews, Feldforschung und Gruppendiskussion
Für April und Mai sind Experteninterviews mit Mitarbeitenden und Akteuren aus dem Umfeld des Projekts geplant. Dazu zählen unter anderem Marcus Uhlig, Vorstand von Rot-Weiss Essen und Essener Chancen, Peter Renzel, Sozialdezernent und 2. Vorstand der Essener Chancen, aber auch Tani Capitain, Leiter der Essener Chancen, die Projektkoordinatoren Niklas Cox und Andreas Lichtenstein sowie Lehrerin Bettina Pohlmann und Schulsozialarbeiter Arnd Michel vom GENO.
Danach besuchen die Wissenschaftler die Lernförderung in der rot-weissen Jugend-Begegnungsstätte sowie – abhängig vom Corona-Geschehen – Veranstaltungen mit inoffiziellem Charakter, beispielsweise das Abschlussgrillen. Am Ende stehen Interviews mit den Schülerinnen und Schülern sowie eine Diskussion mit allen Jugendlichen.

„Wir sind auf die Ergebnisse der Evaluierung gespannt“, erzählt Tani Capitain, Leiter der Essener Chancen, „die Jugendlichen aus dem Projekt Bessermacher haben sich nicht nur schulisch verbessert, sondern sind als Persönlichkeiten gewachsen. Wenn das Forschungsteam herausfindet, welches Zusammenspiel von Faktoren für diesen Erfolg eine Rolle spielt, könnten die Bessermacher Modellcharakter bekommen.“

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg