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Eggers-Cup: Turnier auf neuem Kunstrasen

Die Erstplatzierten feierten Claudia Wilhelm (Betreuerin AWO Fanprojekt), Dr. Thomas Kempf (Vorstandsmitglied Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung), Siegfried Dahms (Ehrenrat RWE), Prof. Dr. Christian Eggers (Gründer Eggers Stiftung), Roland Sauskat (Betreuer AWO Fanprojekt) und Dr. Michael Welling (1. Vorsitzender Essener Chancen e.V.). Foto: Müller/EC

Schon zum zweiten Mal veranstalteten Rot-Weiss Essen und der Verein Essener Chancen in Kooperation mit der Prof. Dr. Eggers Stiftung am 31. Juli auf der Bezirkssportanlage an der Seumannstraße den Turnierklassiker Eggers-Cup. Nicht nur der Integrationsgedanke wurde zelebriert, zugleich konnten Zuschauer und Mannschaften die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes feiern. Den Pokal nahm zwar das AWO Fanprojekt mit nach Hause, Sieger waren jedoch alle Teams.

„Beim Eggers-Cup treffen sich 14 Mannschaften mit einzigartigen sozialen Hintergründen zum Kicken und Spaß haben“, erläutert Dr. Michael Welling, 1. Vorsitzender der Essener Chancen, das Traditionsturnier. „Es geht um Spiel, Spaß und Freude – nicht um Gegnerschaft“, fügt Prof. Dr. Christian Eggers, Gründer der gleichnamigen Stiftung, hinzu. In zwölfminütigen Partien traten Teams wie Rot-Weiss Essen III, die Jugendhilfe Essen gGmbH oder das Eggers Team an.

Alle waren Sieger
Der Turnierverlauf hielt einige Überraschungen für die zahlreichen Zuschauer bereit. Schon in der Gruppenphase scheiterte das Perspektiv-Team RWE III. Die Mannschaft aus dem Umfeld sozialer Einrichtungen, deren „Keimzelle“ der Eggers-Cup ist, teilte sich mit zwei anderen zwölf Zähler, zog wegen des schlechteren Torverhältnisses aber nicht in die K.O.-Runde ein. Im Finale spielte die Mannschaft des AWO Fanprojekts gegen das Team des Gehörlosen Turn- und Sportvereins Essen (GTSV). Schnell gingen die Rot-Weiss-Fans mit 1:0 in Führung und legten nur kurz darauf zum 2:0 nach. Der GTSV konnte nur auf 2:1 verkürzen.
Das AWO Fanprojekt widmet sich schon seit 1995 der Betreuung der Rot-Weiss-Fanatiker. Jugendliche und junge Erwachsene sollen in Form von Straßensozialarbeit in Gesellschaft und Fangemeinde integriert werden. Heimat des Projekts ist der Containerkomplex „Melches Hütte“ vor dem Stadion Essen. Von hier kannte sich die Truppe, die später den Eggers-Cup gewann. Bemerkenswert: Vorher hatte das Team noch nie zusammen gespielt.
„Heute waren alle Sieger“, kommentierte Michael Welling nach dem Turnier. Den Wanderpokal übergaben der 1. Vorsitzende, Prof. Dr. Eggers und Ehrenrat Siegfried Dahms an das AWO Fanprojekt. Ebenfalls über Pokale freuen durften sich die Plätze zwei, drei und vier. Alle Mannschaften erhielten eine Urkunde und konnten den Saisonauftakt gegen die Sportfreunde Lotte live an der Hafenstraße verfolgen. „Mein besonderer Dank geht an die Krupp-Stiftung und Rot-Weiss Essen, die von Anfang an dabei waren“, resümierte Prof. Dr. Eggers. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung realisierte mit einer Anschubfinanzierung unter anderem den neuen Kunstrasenplatz, der zum Eggers-Cup Einweihung feierte.

Jugendbegegnungsstätte an der Seumannstraße
„Die Essener Chancen und RWE wollen gemeinsam fußballbegeisterte Jugendliche – Jungen und Mädchen – über das sportliche Engagement hinaus darin unterstützen, ihren beruflichen und persönlichen Lebensweg zu finden“, erklärt RWE-Chef Welling das Konzept einer Jugendbegegnungsstätte an der Seumannstraße.
Erster Bestandteil war die Renovierung des zwar schon vorhandenen, aber – zum damaligen Zeitpunkt – maroden Kleinspielfelds. Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung können hier jetzt sowohl Kinder und Jugendliche aus der Nachbarschaft als auch die Teams von RWE neben- und miteinander kicken. Für die Betreuung suchen die Essener Chancen gerade einen Projektkoordinator und eine Pädagogische Hilfskraft. Sie sollen unter anderem bei der Hausaufgabenbetreuung helfen, die Verbindungsstelle zu Schulen sein und bei der Ausbildungsplatzsuche helfen. „Wir haben schon viele interessante Bewerbungen bekommen“, verrät Welling. Auch Angebote zum Bau der Blockhütte, die Ort der Betreuung wird, prüft RWE derzeit.